Bewältigung von Misserfolgen

Bewältigung von Misserfolgen

Erfolg und Versagen liegen oft nah beieinanderUmgang mit Misserfolg

Ohne Misserfolge lässt sich Erfolg nicht wertschätzen. Misserfolge sind gerade auch in der wissenschaftlichen Karriere normal. Das gilt für (teilweise) gescheiterte wissenschaftliche Projekte ebenso wie für gescheiterte Bewerbungen. Obwohl das bekannt ist, trifft ein Misserfolg Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oft schwer, da sie hohe Leistungsansprüche haben. Aber Misserfolge machen uns menschlich. Sie lehren uns Demut. Wir gehen in der Folge hoffentlich mit uns selbst oder anderen und deren Misserfolgen verständlicher und geduldiger um.
Woran könnte es liegen, dass Sie gescheitert sind?

  • Das Hearing hat Sie als Person überfordert. Sie haben bisher wenig oder gar keine Erfahrungen, es passte einfach nichts.
  • Ihr Vortrag und/oder Ihre Antworten im Rahmen des Kolloquiums waren nicht passgenau für die ausgeschriebene Stelle.
  • Sie empfanden die Atmosphäre als unangenehm, ablehnend oder giftig. Sie hatten das Gefühl, einfach für ungeeignet oder unpassend gehalten zu werden, ohne dass dies näher begründet wurde.
  • Möglicherweise gab es schon eine favorisierte Person für die Besetzung dieser Stelle und das Bewerbungsverfahren wurde nur pro Forma durchgeführt. Vielleicht gab es für diese Stelle einen Wissenschaftler, der so überragend war, dass er alle anderen in den Schatten stellte.

In der Regel können Sie die Gründe für Ihr Scheitern nur vermuten. In den seltensten Fällen bekommen Sie darüber Auskunft. Was also können Sie tun?

Erlauben Sie sich Gefühle.
Trauer und Wut sind normal. Teilen Sie dies mit Menschen, die Ihnen gut tun, aber benutzen Sie andere nicht als Fußabtreter für Ihren Ärger.

Gönnen Sie sich eine Pause und gewinnen Sie Abstand.

Bringen Sie sich in Bewegung.
Sport oder Spaziergänge, Jogging, Gartenarbeit, mit den Kindern spielen…

Relativieren Sie Ihren Misserfolg.
Denken Sie an das, was Sie bisher schon geleistet haben und welche Erfolge Sie erzielt haben.

Holen Sie sich Feedback und akzeptieren Sie Kritik.
Nehmen Sie bewusst auf, was andere Ihnen sagen. (Du meinst… Habe ich das richtig verstanden?) Erst wenn Sie das verdaut haben, setzen Sie Ihre eigene Sichtweise dagegen. Lassen sich beide Sichtweisen miteinander vereinen?

Versuchen Sie es mit Humor.
Der Clown erlaubt anderen und sich selbst, über seine Misserfolge zu lachen.

Was lehrt uns das?
Misserfolge erinnern uns an unsere Lernfähigkeit. Sie zeigen Grenzen auf. Die kann ich überwinden oder eine andere Richtung einschlagen. Neues auszuprobieren, mit einer anderen Zugangsweise zu experimentieren, einen Paradigmenwechsel zu vollziehen, zeichnet wissenschaftliche Prozesse aus.

Wenn Sie öfter scheitern, überdenken Sie Ihren Weg.
Was will ich wirklich und welchen Preis bin ich bereit, dafür zu bezahlen? Oft ist es hilfreich, sich einen Rahmen zu setzen. Wenn ich in den kommenden zwei/drei/fünf Jahren nicht xxx erreiche, entscheide ich mich für einen anderen Weg.

Wenn Sie das Gefühl haben, in einer Sackgasse zu stecken, holen Sie sich professionelle Unterstützung.

 

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